Das Waldrapp-Projekt
Der Waldrapp war rund ums Mittelmeer einst ein weit verbreiteter Vogel. Durch die exzessive Bejagung ist er jedoch heute in Europa gänzlich ausgestorben. Lediglich in einigen Zoos kann er gefunden werden. Wir finden, dass es nicht richtig ist, wenn unsere Natur aufgrund menschlichen Fehlverhaltens einer Tierart beraubt wird.
Seit dem Jahr 2002 unterstützen wir eine Gruppe von Biologen und Piloten rund um Dr. Johannes Fritz, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Waldrappen zu züchten und auszuwildern.
Ein sehr aufwändiges Verfahren: Jungtiere müssen in ihrem ersten Lebensjahr die Zugroute in ein geeignetes Winterquartier erlernen. Durch Handaufzucht gelang es, unerfahrene Jungtiere an ein Ultraleichtflugzeug zu gewöhnen und mit diesem eine Zugrouteninformation zu vermitteln.
Im Jahr 2004 konnte die erste erfolgreiche von Menschen geleitete Migration vom nördlichen Alpenvorland bis in die südliche Toskana durchgeführt werden. Seitdem werden jährlich weitere Jungvögel begleitet, um die Population zu erhöhen.
Nach einer erfolgreichen Migration werden die Tiere in die Selbstständigkeit entlassen und nur noch extensiv betreut. Mit Erreichen der Geschlechtsreife im Alter von drei Jahren kehren sie zum Brüten in das ihnen vertraute Sommergebiet zurück. Die Nachkommen schließen sich dann den erfahrenen Artgenossen an und folgen diesen wiederum ins Wintergebiet. Erstmals konnte durch diese Form der sozialen Weitergabe eine Zugtradition bei einer Zugvogelart eingerichtet werden.
In den Jahren 2002 bis 2009 konnten wir das Waldrappteam mit über € 130.000,- unterstützen.
Im Rahmen des LIFE+ Förderprogramms der Europäischen Union wird die Wiederansiedelung des Waldrapps zu einem der größten und populärsten Artenschutzprojekte erhoben. Die EU verdoppelt dabei die gesammelten Fördergelder und anerkennt die Notwendigkeit dieses schwierigen Unterfangens. Als Partner dieses neuen Projektes "Reason for Hope - Wiederansiedelung des Waldrapp in Europa" ist es uns ein besonderes Anliegen, auch weiterhin dieses Erfolgsgeschichte mitzugestalten. Somit unterstützen wir zwischen 2014 und 2019 das Projekt mit weiteren € 30.000,-.